FSJ Kultur

Der Förderverein finanziert seit 2004 eine Stelle im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres im Bereich Kultur; damit junge Menschen nach ihrer abgeschlossenen Schulausbildung Erfahrungen im Bereich der sozialen Arbeit sammeln können und gleichzeit eine große Unterstützung in der täglichen Arbeit im Club geleistet werden kann.

Detailierte Informationen über das FSJ finden Sie auf der entsprechenden Homepage www.fsjkultur-nrw.de.

Erfahrungsbericht FSJ 2015/2016

Hallo ihr Lieben, ich bin die derzeitige FSJlerin im Club Heiligenhaus, heiße Sabrina Kaufmann, bin 19 Jahre alt und ich habe schon mehr als die Hälfte des freiwilligen sozialen Jahres hinter mir.

Letztes Jahr habe ich mein Abitur bestanden und wusste danach noch nicht so recht, wie es mit mir weitergehen soll. Ein FSJ fand ich an dieser Stelle sinnvoll, da ich mich generell gerne sozial engagiere und so Zeit hätte, mich zu orientieren und auszuprobieren.

Und ich stelle fest: das FSJ ist genau das richtige für mich.

Den Club kenne ich aufgrund seiner Kinderflohmärkte und der Stadtranderholung schon seit meiner Kindheit, obwohl ich selbst im Nachbarort Velbert wohne.

Und so wurde ich bei meiner Suche nach einer FSJ-Stelle erneut auf den Club aufmerksam, machte ein Treffen aus, bei dem ich erfuhr, dass ich mich zuerst online beim ”LAG Arbeit Bildung und Kultur” bewerben müsse und lernte zusätzlich die derzeitige FSJlerin im Club kennen.

Sie erzählte mir viel über die Einrichtung und die Arbeit dort

Nachdem ich meine Bewerbung abgeschickt hatte, wurde ich erneut in den Club eingeladen und bekam glücklicherweise direkt die Stelle.

Mein Arbeitsalltag hier ist sehr vielseitig. Ich beaufsichtige zum Beispiel das so genannte Schülercafé viermal in der Woche. Hier haben die Achtklässler der Gesamtschule die Möglichkeit ihre Mittagspause bei uns im Club zu verbringen. Es wird fleißig gekickert, gequatscht oder man spielt Gesellschaftsspiele - Hauptsache die Schüler können für eine Stunde mal abschalten vom Unterricht und das, finde ich, ist eine gute Sache.

Nachmittags in der Zeit von 14:30-17:30 Uhr findet die Hausaufgabenbetreuung statt, wo ich auch mitwirke. Ich helfe Grund- und Unterstufenschülern bei den Hausaufgaben oder frage sie Vokabeln ab. Es ist mir sehr wichtig, dass die Kinder den Lernstoff verstehen und die Hausaufgaben ordentlich machen, daher habe ich ein Auge darauf und kontrolliere am Ende die Ergebnisse.

Mir ist aufgefallen, dass ich im Club sehr viel mit Kindern zu tun habe, was mir sehr gefällt. Ich mag Kinder. Daher organisiere ich zusätzlich den Spieltreff mit - ein offenes Spiel- oder Bastelangebot für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren, die dienstags nach den Hausaufgaben die Möglichkeit haben, mit anderen Kindern zu spielen. Der Spieltreff ist zurzeit sehr beliebt und mit im Schnitt 14 Kindern gut besucht. Größtenteils findet man hier Kinder aus unterschiedlichen fremden Kulturen, was ich sehr interessant finde. Viele beherrschen zusätzlich noch andere Sprachen und berichten von mir unbekannten Familientraditionen. Ich finde es wichtig, dass ausländische Kinder, welche die deutsche Sprache noch nicht beherrschen, integriert werden. So können sie am besten lernen und finden Anschluss unter Gleichaltrigen. Wie aus den Medien ja bekannt ist, sind die Flüchtlinge ein großes Thema in Deutschland. Das bekomme ich hier auch mit. Ein paar Flüchtlingskinder sind z.B. bei mir im Spieltreff und ich sehe jede Woche, wie gut sie deutsch sprechen können im Vergleich zum Anfang. Daran merke ich, dass das, was wir hier tun, effektiv ist. Das erlebe ich hier hautnah. Es gefällt mir, dass ich ein Teil davon bin.

Je einmal im Monat finden auch kulturelle Angebote für Kinder statt.
Hier gibt es z.B. die Kinderdisco, bei der Kinder zwischen 6 und 12 Jahren zwei Stunden lang zusammen tanzen oder an den verschiedensten Partyspielen teilnehmen können. Hier helfe ich (neben meiner Aufsichtsfunktion) Kindern, durch eifriges Mittanzen ihre Hemmschwelle zu überwinden, einfach Spaß zu haben und ein Gruppengefühl zu bekommen. Man kann dann deutlich sehen wie die Kinder immer mehr auftauen, mit anderen Kindern tanzen und coole zwei Stunden erleben.

Bei Kinderfilmen, gestalte ich ein an den Film anschließendes Spiel- oder Bastelangebot mit. Das Ganze natürlich passend zum gezeigten Film, damit die Kinder sich wiederholt mit dessen Thematik auseinandersetzen. Sie erzählen mir dann auch immer, was sie an dem Film besonders toll gefunden haben. Daran merke ich, dass der Film Einfluss auf die Kinder hat und nicht einfach an ihnen vorbeigeht.

Aber ich bin nicht nur im Kinderbereich aktiv.

Manchmal finden auch Konzerte oder Kabarett-Veranstaltungen im Club statt, bei denn ich hinter der Theke stehe und die Leute mit Getränken und Essen versorge. Das ist bei viel Publikum manchmal sehr anstrengend, aber es macht mir ja auch Spaß. Außerdem ist es eine ganz coole Abwechslung zu meiner Arbeit mit den Kindern. Ich komme mit Leuten ins Gespräch, lerne aber auch viel. Zum Beispiel, wie man unter Druck mit Problemsituationen umgeht. Wenn das Haus voll ist, ist viel zu tun, denn alle wollen etwas bestellen. Hier ist Geduld wichtig und die Gabe, sich trotz eventueller Beschwerden nicht stressen zu lassen. Beides werde ich nach meinem FSJ wohl haben.

Wunderbarerweise kann ich in meinem FSJ-Jahr hier auch meine Hobbys in meine Arbeit mit einbinden. In meiner Freizeit spiele ich u.a. in einer Theatergruppe mit. Hier gibt es auch eine. Und wie es der Zufall wollte, werden beide Gruppen von der gleichen Dozentin geleitet, welche mich sofort als Regieassistenz wollte. Und so begleite ich den Theaterkurs Drama Hilinci, springe für Personen ein, die nicht da sind und mache mir Notizen, wenn Requisiten benötigt werden. In dem Kurs sind es allerdings keine Kinder, sondern Erwachsene unterschiedlicher Altersklassen. Es ist spannend, eine Theatergruppe einmal von der anderen Seite zu erleben. Ich sehe, wie die Teilnehmer sich auf die Aufführung freuen und ihre Texte lernen müssen, in Rollenarbeiten gehen, obwohl ich sonst diejenige bin, die das macht. Ich lerne hierbei auch vieles über mich selbst und über neue übungen, die ich vorher noch nicht kannte.

Manchmal gehört es zu meinen Aufgaben Plakate in Heiligenhaus zu verteilen, Protokolle der Teamsitzung zu schreiben, Gruppenstunden vorzubereiten, ein Projekt zu planen oder Regale umzusortieren. Das sind dann zwar weniger angenehme Aufgaben, aber es muss auch gemacht werden, also habe ich damit kein Problem. Wenn ich für mich allein arbeite, ist das manchmal auch ganz entspannend, wenn man zuvor Kinder betreut hat, die vielleicht ein bisschen lauter waren. Es ist eine gute Abwechslung, da bin ich auch manchmal dankbar für.

Während meines FSJs habe ich aber auch Seminare und Bildungstage. Die machen mir auch viel Spaß. Auf den insgesamt vier Seminaren, welche je 5 bzw. 6 Tage dauern, kann ich mich mit anderen FSJlern in NRW austauschen und neue Kontakte knüpfen. Ich erfahre hier u.a. wie deren Einsatzstellen sind. Somit habe ich einen Vergleich. Ich habe festgestellt, dass jede Einsatzstelle ihre Tücken haben kann, aber auch ihre Vorteile. Daher bin ich mit meiner eigentlich ganz zufrieden. Die Bildungstage kann ich frei aus einer Reihe von Angeboten wählen. Hier kann man auch eine Menge erleben.

Mir macht die Arbeit hier im Club großen Spaß! Meine Kollegen sind super lieb und ich kann noch dazu eine ganze Menge lernen!

Ganz liebe Grüße

Eure Sabrina


Erfahrungsbericht FSJ 2013/2014

Hallo, mein Name ist Pia Jasper. Ich bin 21 Jahre alt und mache zurzeit mein Freiwilliges soziales Jahr im ”Der Club-Zentrum für Freizeit und Kultur” in Heiligenhaus.

Das freiwillige soziale Jahr (FSJ) ist ein sozialer Freiwilligendienst in Deutschland für Jugendliche und junge Erwachsene, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben.

Um die Stelle hier im ”Club” zu bekommen musste ich eine umfangreiche Online-Bewerbung auf der Homepage der ”LAG Arbeit Bildung und Kultur” ausfüllen. Dies ist einer der vielen Träger, die das FSJ unterstützen. Und dort werden die Einsatzstellen dann zu geteilt - in meinem Fall wurde der ”Club” ausgewählt.

Dort bekam ich dann einen Termin für ein Vorstellungsgespräch. Da ich da wohl auch einen guten Eindruck hinter lassen habe, hab‘ ich dann die Stelle bekommen. J

Hier arbeite ich 39 Stunden in der Woche; eine Vollzeitstelle also. Mein Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich. Ich unterstütze Kursleiter bei ihren Angeboten und begleite sie, wie z.B.: die Krabbelgruppe, eine Kindertanzgruppe und Ballettstunden. Bei der Arbeit in den Kursen arbeite ich hauptsächlich mit Kindern, was mir viel Spaß macht. In der Krabbelgruppe ist es spannend zu sehen wie die Kleinen ihre Welt entdecken und immer wieder etwas Neues lernen. Aber auch der Umgang mit den Mütter und Vätern bringt mich in meinen Erfahrungen weiter.

In der Kindertanzgruppe geht es darum die Kinder im Alter von 3-6 Jahren spielerisch an die Bewegung heran zu führen. Dies geschieht mit kurzen und einfachen Tänzen, aber auch mit kleinen motorischen und gleichgewichtstärkenden übungen. Die Ballettstunden sind ein Angebot einer ausgebildeten Balletttänzerin. Beim Unterricht unterstütze ich sie dadurch, dass ich versuche Ruhe und Disziplin während der Stunde zu gewährleisten.

Selber habe ich die Leitung für eine Mädchengruppe übernommen. Die Mädchen sind im Alter von 11-14 Jahren. Wir backen, spielen, basteln oder quatschen einfach mal über Mädchensachen.

Außerdem finden im ”Club” regelmäßig tolle Konzerte statt, bei denen ich dann hinter der Theke arbeite. Dort sind meine Aufgaben: Getränke- und Essensbestellungen entgegen zu nehmen und diese dann auch zu servieren; genauso wie das Aufräumen und spülen.

Die Konzerte sind stets gut besucht und immer wieder ein kleines Highlight im Arbeitsalltag.

Donnerstags findet das Filmcafe statt wo immer gut ausgewählte Filme laufen. Dort arbeite ich auch hinter der Theke.

Manchmal muss ich auch am Computer sitzen: Listen überarbeiten, Pressemitteilungen verfassen oder verschiedene andere Dinge vorbereiten. Das alles sind Aufgaben, die gemacht werden müssen - jedoch nicht zu meinen Favoriten gehören. Lieber bin ich im direkten Kontakt mit Menschen.

Als FSJler fährt man zudem auf Seminare, wo man viele andere Freiwillige trifft.

Die Seminare finden 4 Mal in diesem Jahr statt und gehen jeweils über 5 Tage. Dazu fährt man in Jugendhäuser und Bildungsstätten. Jedes Seminar steht unter einem bestimmten Thema.

Außerdem macht man in dem Freiwilligen sozialen Jahr 5 individuelle Bildungstage. Das sind Tage an denen man ganz besondere Sachen erlebt, die man frei wählen kann, aus einer Reihe von Angeboten.

Die Arbeit im ”Club” ist abwechslungsreich und macht mir viel Spaß! Meine Kollegen und Chefs sind alle super nett und man kann klasse mit ihnen auskommen! Es macht Freude hier zu arbeiten und immer wieder etwas Neues zu tun!

Ganz liebe Grüße

Eure Pia